Renaissance-Besteck in seinem originalen Lederfutteral in Form einer Forelle
Italienisch, um 1570
Bein, Eisen, geätzt und vergoldet; Futteral: Leder, teilweise farbig gefaßt und vergoldet
Länge der Messer ca. 20,5 cm
Länge des Etuis ca. 34.5 cm
Provenienz: Belgien, Privatbesitz
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Was beim ersten Anblick wie eine täuschend echte Forelle aussieht, ist in Wirklichkeit ein Lederfutteral, in dem ein kompletter Satz von sechs prunkvollen Messern mit beinernen Griffen und teilweise geätzten und feuervergoldeten Klingen aufbewahrt wird. Die Form und Dekoration der Messerhefte und –klingen sind für Bestecke aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts charakteristisch. Im Grünen Gewölbe in Dresden befindet sich ein nahezu identisches Futteral in Forellenform, das ebenfalls sechs Messer beinhaltet. Diese sind in ähnlicher Formgebung wie der vorliegende Satz gestaltet, allerdings nicht mit Bein-, sondern mit Perlmuttgriffen ausgestattet. Dieser spezielle Typus von Heften ist für italienische Messer aus der Zeit um 1570. Dies wird durch einen nahezuidentischen Bestecksatz im fischförmigen Etui bestätigt, der in Leipzig im Grassi-Museum für Angewandte Kunst aufbewahrt wird. Auf den Heften der Messer sind das Wappen der Medici sowie die Initialen MDE angebracht, die auf Cosimo I de’ Medici (1519-1574) als Auftraggeber hinweisen. Damit steht fest, daß sowohl der Leipziger Satz als auch das vorliegende Besteck spätestens um 1570 in Italien entstanden ist.